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Meine Berufserfahrung

    Vorsicht, jetzt wird es kurz schwülstig und ein wenig abgedroschen: Die beste Schule ist doch das Leben, oder? Okay, vielleicht ist das sogar sehr schwülstig und sehr abgedroschen. Aber es stimmt leider. Und deshalb hat das, was ich beruflich gemacht und erlebt habe, zu vielem geführt, das ich jetzt kann.

    Überblick in aller Kürze

    Bevor ich beschlossen habe mich selbständig zu machen, habe ich 11 Jahre lang beim Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) gearbeitet. Die meiste Zeit habe ich dort die Kompetenzstelle für Barrierefreiheit geleitet. Zwischendurch war ich drei Jahre lang zusätzlich für die österreichweite Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

    Vor der Zeit beim BSVÖ habe ich viel Erfahrung im therapeutischen und pädagogischen Bereich gesammelt. Neben der Schule und während meiner Studienzeit habe ich als Gruppenassistentin in konduktiv mehrfachtherapeutischen Gruppen gearbeitet. Daraus hat sich unter anderem meine langjährige Mitarbeit bei einem inklusiven Wintersportangebot ergeben. Als Physiotherapeutin war ich zwei Jahre lang angestellt und hatte eine eigene Praxis. Dabei habe ich viele Hausbesuche gemacht und die persönlichen Lebensumstände meiner Patientinnen und Patienten hautnah miterlebt.

    Die Kompetenz der Kompetenzstelle

    Was tut man in einer Kompetenzstelle für Barrierefreiheit, außer sich regelmäßig bei der eigenen Berufsbezeichnung zu verschreiben?

    Meine Aufgabe war folgende:
    Ich sollte etwas unternehmen, damit Menschen mit Behinderungen keine Nachteile im Vergleich zu Menschen ohne Behinderungen haben.

    Ein häufiger Grund dafür, dass Menschen mit Behinderungen benachteiligt werden, sind Barrieren.
    Zum Beispiel führen bauliche Barrieren dazu, dass viele Menschen Hilfe brauchen, um sich in einer Stadt oder einem Gebäude zurechtzufinden und sicher unterwegs zu sein. Durch digitale Barrieren haben viele Menschen keinen Zugang zu wichtigen Informationen. Sie können sich dadurch an Diskussionen und Entscheidungen nicht beteiligen. Sie können auch Geldgeschäfte oft nicht alleine erledigen. Ein großes Problem sind außerdem gesellschaftliche Barrieren. Es gibt viele Vorbehalte und Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderungen.

    Koordination und Moderation

    Was kann man gegen all diese Barrieren machen? Zuerst muss man meistens einmal erkennen, welche Probleme es überhaupt gibt. Das war ein wesentlicher Teil meiner Arbeit beim BSVÖ. Gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen habe ich versucht herauszufinden, welche Barrieren es gibt und wie man sie vermeiden oder beseitigen kann.

    Das alleine hätte aber noch nicht viel verändert. Damit etwas passiert, ist es nämlich wichtig, dass möglichst viele Menschen Bescheid wissen. Einerseits, wie wichtig Barrierefreiheit ist. Andererseits, was sie dafür tun können.

    Wissen weitergeben

    Deshalb war der zweite große Teil meiner Arbeit: informieren, informieren und noch einmal informieren. Und zwar in ganz verschiedenen Formen für unterschiedlichste Zielgruppen.
    Zum Beispiel so:

    Die Unterrichtstätigkeit, das Schreiben und einen Teil der Normungstätigkeit führe ich auf selbständiger Basis weiter. Seit Oktober 2023 bin ich Mitglied der Accessibility Working Group von ANEC.

    Netzwerken und Öffentlichkeitsarbeit

    Die Zusammenarbeit und Kommunikation mit anderen Personen und Organisationen hat mich laufend begleitet. In der Zeit als Leiterin des Referats für Öffentlichkeitsarbeit habe ich das Netzwerken verstärkt betrieben.
    Dabei habe ich mich noch einmal intensiver mit Interessenvertretung allgemein beschäftigt. Und ich habe in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus diesem Bereich einiges an Erfahrung beim Konzipieren von PR-Strategien gesammelt. Eine zentrale Aufgabe in dieser Funktion war auch die Chefredaktion der Verbandszeitschrift Der Durchblick des BSVÖ.